Rittertage am Loher Nocken

Ennepetal, 21.07.2022 – In der dritten Sommerferienwoche durften unsere Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen gemeinsam drei fantastische und unvergessliche Rittertage erleben.

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Rund um unseren Hochseilgarten konnte das Mittelalter hautnah erlebt werden. Die Gruppen kamen in den unterschiedlichsten Gewandungen und brachten grandios verzierte und zum Thema passende Kuchen und Torten sowie ein selbst gestaltetes Banner mit.

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Unsere Mitarbeiter betreuten die unterschiedlichsten Stände und schufen gemeinsam mit den Kindern wahrhaft edle Erzeugnisse. Beim Kerzenziehen tropfte der heiße Wachs, einzigartige Schilder und Steckenpferde wurden gebaut, individuelle Gewürze kreiert, Lederbeutel aufwändig genäht. Beim Bogenschießen und Schwertkampf konnten die Knappen ritterliche Fertigkeiten erlernen, die sie sich im Siegelzelt bescheinigen lassen konnten.
Weitere schöne Aktionen boten sich beim Kinderschminken, bei Minispielen und im Naschzelt. Das Märchenzelt lud zum Verweilen bei spannenden Geschichten ein, beim Turmklettern durften mutige Helden hoch hinaus steigen und bei den Gauklern konnte das Handwerk der Jonglage erlernt werden.

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Begleitet wurden die Rittertage von mehreren Highlights: Am Dienstag gab es Grund zum Staunen, als Kinderzauberer „Mr. Magic“ die Kinder auf eine interaktive magische Zeitreise mitnahm. Zu etwas späterer Stunde konnte dem Barden Kaspar bei mittelalterlichem Fantasy-Folk gelauscht werden, der extra aus dem fernen Kiel angereist war.

Am Mittwoch besuchten uns die Schwertkämpfer vom Verein Hammaborg aus dem fernen Hamburg. Dieser Verein hat sich dem historischen Schwertkampf verschrieben und fechtet nach Fechtbüchern, die zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert geschrieben wurden. Außerdem zu Gast war der Schmied Tobias Schnittger von BattleHeat, der einige seiner Helme und Panzerungen, allesamt Unikate, präsentierte.

Am Nachmittag führte unsere Theater- und Musical AG das Stück „Phelian“ auf, in dem es um einen Meisterdieb geht, der am Ende seiner Diebeskarriere gefasst und auf dem Marktplatz erhängt wird. Dieses Stück war gleichzeitig der thematische Einstieg in das folgende LARP. LARP steht für Live Action Role-Play (dt.: Liverollenspiel) und ist eine Art Freilicht-Improvisationstheater ohne Zuschauer. Hier schlüpft man in die Rolle einer fiktiven oder (pseudo-)historischen Figur. Ziel ist es, diese möglichst realistisch zu verkörpern und so auch die Gefühls- und Empfindungswelt dieser Figur zu erleben. Jeder Spieler hat beim LARP die Möglichkeit Hauptfigur einer spannenden Abenteuergeschichte zu sein, in der man durch eigene Handlungen und Entscheidungen, den Ablauf bzw. Ausgang des Spiels bestimmt. Kreative Aufgaben und Rätsel sind ebenso Spielinhalt, wie sportliche Herausforderungen (z.B der Kampf mit Schaumstoffschwertern) und moralischen Dilemmata.

Auf den Spuren von Phelians Schatz hatten die Spieler zunächst die Aufgabe Phelians traurigen Freund aufzuheitern, um an einen Brief zu gelangen, der auf die notwendigen Puzzleteile hinweist, die zum Schatz von Phelian führen werden. Auf der Suche nach den geheimen Puzzleteilen mussten die Spieler bei einem Bauern ein Rätsel lösen, sich an einen gruseligen schlafenden Troll heranschleichen und sich gegen Räuber verteidigen, um bei diesen weitere der begehrten Puzzleteile zu ergattern.

In einem Waldlager, welches von Plünderern zerstört wurde und Phelians Bruder gehört, halfen die Spieler dem Bruder von Phelian das Lager wieder aufzubauen. Als Belohnung für ihren unerschütterlichen Mut und ihre Hilfsbereitschaft erhielten sie das letzte noch fehlende Puzzleteil. Auf der Rückseite des nun kompletten Holzpuzzles erschien eine Karte des Waldes, auf der Phelian sein Geheimversteck eingezeichnet hatte. Nachdem dieses Versteck von unseren Abenteurern gefunden wurde und ein mutiger Spieler es gewagt hatte auf einen Baumwipfel zu klettern, konnte Phelians Schatz endlich geborgen werden. Als Helden kehrten die mutigen Recken ins Ritterlager zurück.

Abgerundet wurde dieser spannende Tag durch eine spektakuläre Feuershow von unserem Mitarbeiter Sönke Lente mit seiner Frau Edith (Facebook: @FlamingAcesFeuershow), die extra für alle Teilnehmer der Ritterwoche eine atemberaubende mit dramatischer Musik untermalte Darbietung einstudiert hatten und so diesen ereignisreichen Tag mit unzähligen Feuerkunststücken abrundeten.

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Am letzten Tag gab es neben Schwertkampf und den kreativen Ständen ein wunderschönes Finale der Rittertage: Falknerin Daniela Berg von Falken Ultima machte uns mit zwei Greifvögeln, dem Wüstenhabicht Notus sowie der Eule Tanatos, bekannt. Sie erklärte den Teilnehmern viele Details zu den Tieren, ihrer Herkunft und Lebensweise und den Einsatz bei der Jagd. Danach durften die Teilnehmer Notus und Tanatos sogar selber halten und ein Erinnerungsfoto schießen lassen. Abschließend führte Daniela Berg noch eine Flugshow vor, bei der Habicht Notus auf den Armen einzelner Kinder landete.

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Danach konnte man das traumhafte Wetter bei einem Eis am Wagen der Eismanufaktur „Die kleine Eiszeit“ aus Ennepetal-Oberbauer genießen und noch einmal dem Ritterwochenmottosong „Goldene Ritter“ lauschen, den Jen Weimann und Thimo Gonschior extra für diese Woche komponiert und aufgenommen haben. Besonderes Highlight war aber am Ende, dass sich unsere Bewohnerin Lara traute, diesen Song auf der Bühne zu singen. Zum Schluss sprach der stellvertretende Einrichtungsleiter Markus Erdhütter noch seinen Dank an alle Beteiligten aus und schlug Hauptorganisator Michael Lüttecke symbolisch für eine tolle gemeinsame Loher-Nocken-Teamleistung zum Ritter.

Wir sind überwältigt von diesen drei schönen Tagen. Michael Lüttecke und Jen Weimann richten als Hauptverantwortliche nochmal das Wort an alle Beteiligten:

„Danke für die großartigen Rittertage mit euch allen und für die vielen helfenden Hände, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre! Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir die Möglichkeiten und Ressourcen hatten, diese wunderbaren Tage zu organisieren. Bitte gebt diesen Dank an alle weiter! Bei der Aufzählung sei uns verziehen, wenn wir jemanden vergessen haben sollten: Großer Dank geht an den kleinen Rat des Königs, die Knechte der Haustechnik, die Küchenmägde mit ihrer Meisterin, die Gaukler, die Mundschenke, den Zauberer aus Essen, die Wurstbräter, die Zofen an der Schminke, die Klettergilde, die Kerzenzieher, die Siegelmeister, die Butterschüttler, die Bogenschützen, die Handwerkerzunft, die Arenadompteure, den Meister des Bewegtbildes und der Technik, die Zuckerbäcker, die Wächter der großen Halle, die Baumeister unter der Jurte, die Feuermagier aus Hagen, die Märchentanten, die Stockbrotbäcker am Feuer, die Musikanten und Minnesänger, den Barden aus Kiel, die Schwertkämpfer aus der Hansestadt, die Waldritter aus der Pfalz, den Troll aus Voerde-Nord, die Abenteurer aus dem Wald, die Falkner vom Niederrhein, die Gewandschneider, die Bannernäher, die Kuchenbäcker, die Eiszauberer aus Oberbauer, die kleine Schauspieltruppe, die freundlichen Nachbarn, die Administration unserer Heimatstadt und die vielen fleißigen Hände zu unzähligen Gelegenheiten.“

Ein besonderer Dank geht an den Verein Waldritter-Südwest. Dabei handelt es sich um einen Verein, der erlebnispädagogische Spiele, Workshops und Seminare in naturnahen und fantasiereichen Settings anbietet. Wir bedanken uns ganz herzlich für die vielen Materialen und Requisiten wie Zelte, Schwerter, Gewandungen und vieles mehr, die die Waldritter uns für unsere Ritterwoche zur Verfügung gestellt haben!